Fünf Menschen stehen auf einer Bühne neben zwei Schauwänden der Theaterpädagogischen Werkstatt
Aktuelles | 06.09.2024

30-JÄHRIGES JUBILÄUM DER THEATERPÄDAGOGISCHEN WERKSTATT (TPW)

Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus: „Pädagogische Präventionsangebote sind ein wichtiger Baustein beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Kinder und Jugendliche, die spielerisch lernen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt und selbstbestimmt durchs Leben. Gleiches gilt für in Schulen, Vereinen und Betreuungseinrichtungen Arbeitende, die durch eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung Anzeichen von sexualisierter Gewalt frühzeitig erkennen und wissen wie sie angemessen darauf reagieren.“

Eiterfeld-Buchenau, 06.09.2024. Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, hat heute auf Schloss Buchenau bei Bad Hersfeld an einer Fachtagung anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Theaterpädagogischen Werkstatt (tpw) teilgenommen.

In ihrer Rede gratulierte Kerstin Claus den Mitarbeitenden und dankte ihnen für den langjährigen Einsatz für eine gesellschaftliche Enttabuisierung des Themas sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Es sei wichtig, Hemmungen und festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und sich bewusst zu machen, dass sexuelle Gewalt überall und vor allem auch im eigenen, persönlichen und familiären Umfeld vorkommen kann. Nur eine Gesellschaft, die offen über sexuelle Gewalt spricht, ermutigt auch Betroffene, darüber zu sprechen, so Claus. Genauso wichtig sei es, Betroffenen zu zuhören und sie an der Entwicklung von Präventionsangeboten und Schutzkonzepten aktiv zu beteiligen.

Ein Blick auf die heutige Präventionslandschaft zeige, dass sich durch das große Engagement von Initiativen und Vereinen in den letzten Jahrzenten vieles verbessert habe. „Pädagogische Präventionsangebote sind ein wichtiger Baustein beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Ein gutes Beispiel ist das enorm erfolgreiche Programm der theaterpädagogischen Werkstatt „Mein Körper gehört mir!“, an dem bis heute über zwei Millionen Grundschulkinder teilgenommen haben.

„Kinder und Jugendliche, die spielerisch lernen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt und selbstbestimmt durchs Leben. Gleiches gilt für in Schulen, Vereinen und Betreuungseinrichtungen Arbeitende, die durch eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung Anzeichen von sexualisierter Gewalt frühzeitig erkennen und wissen, wie sie angemessen darauf reagieren“, so Claus.

Auch Angebote und Initiativen, wie das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch, das Online-Fortbildungsangebot „Was ist los mit Jaron?“, die Initiative „Kein Raum für Missbrauch“ und politische Maßnahmen wie das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz oder die SGB VIII-Reform bezeichnet Kerstin Claus als wichtige Meilensteine und Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt.

In Zukunft soll auch das im Bundeskabinett beschlossene UBSKM-Gesetz für mehr Prävention und Qualitätsentwicklung im Kinderschutz sorgen. Mit dem geplanten Aufbau eines Zentrums für Prävalenzforschung sollen regelmäßig Zahlen zur Häufigkeit sexueller Gewalterfahrung in Kindheit und Jugend ermittelt werden, die eine passgenaue Gestaltung von Präventions-, Interventions- und Hilfemaßnahmen ermöglichen.

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